Das Manifest einiger prominenter SPD-Politiker über eine Rückkehr zu einer pazifistischen Außenpolitik mit Russland weist in die falsche Richtung. Europa muss angesichts der wachsenden Bedrohung durch Wladimir Putins autoritäres Regime seine Verteidigung stärken, um aus einer Position der Stärke die Demokratie zu schützen. Ein Essay von Sergej Lukaschewski.
Was passiert mit Russland, wenn Wladimir Putin weg ist? Diese Frage ist nicht nur für das Land selbst essentiell, sondern auch für seine Nachbarn wie die Ukraine, die unsägliches Leid wegen Moskaus aggressiver Diktatur ertragen müssen. Eine Gruppe russischer Juristen hat nun einen Plan vorgestellt, wie das Land in diesem Fall zu Rechtstaat und Demokratie zurückkehren könnte.
Für Außenstehende erscheint die russische Gesellschaft seit Beginn der Großinvasion 2022 weitgehend monolithisch: Besonders gilt das zum Siegestag am 9. Mai, wenn Bilder marschierender Soldaten der scheinbar unbesiegbaren Putin-Armee von der Militärparade um die Welt gehen. Hinter der patriotischen Fassade verbergen sich jedoch zahlreiche Paradoxe, die von Außen nicht leicht erkennbar sind.
Der Historiker und Perestroika-Experte Alexander Kotschekowski erhält ein Sacharow-Stipendium für seine Forschungsarbeit an der Ruhr-Universität Bochum.
Sexismus und Patriarchat sind über die Jahre zu tragenden Säulen des Putin-Regimes geworden. In dem Angriffskrieg gegen die Ukraine finden sie ihre brutalste Verkörperung. In Russland wächst der Druck auf Frauen, dem Ideal patriotischer Weiblichkeit entsprechend viele...