Sacharow-Stipendien an zwei Forschende aus Russland vergeben

von | 24. Jan 2024 | Aktuell, Sacharow-Stipendium

Die Deutsche Sacharow Gesellschaft hat gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum und dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam erstmals Andrej-Sacharow-Stipendien für geistige Freiheit vergeben.
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Die ersten zwei Stipendien für das laufende Wintersemester gehen an zwei russische Wissenschaftler:innen, die nach Beginn des Angriffskrieges 2022 wegen ihres gesellschaftspolitischen und wissenschaftlichen Engagements aus ihrer Heimat geflohen sind: Ksenia Poluektova-Krimer forscht am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam zu Inszenierung von Geschichte und der Entwicklung historischer Debatten während der Perestroika, Mikhail Nemtsev arbeitet an der Ruhr-Universität Bochum an einer philosophischen Neukonzipierung von kollektiver Schuld und Verantwortung.

Die Entscheidung wurde von einer Jury aus Vertreter:innen der Familie Sacharow sowie der russischen und deutschen Zivilgesellschaft getroffen. Die Stipendien werden vom Auswärtigen Amt im Rahmen des Projekts „Wege zur Aufarbeitung von Krieg und Diktatur“ gefördert, das von der Deutschen Sacharow Gesellschaft umgesetzt wird.

Mit dem Stipendienprogramm würdigt die Deutsche Sacharow Gesellschaft nicht nur die beiden Stipendiat:innen, sondern auch das geistige Erbe des namensgebenden sowjetischen Dissidenten und Menschenrechtlers Andrej Sacharow und insbesondere seine Überzeugung, dass Frieden, demokratische Grundrechte und gesellschaftlicher Fortschritt eine untrennbare Einheit bilden. In der Auseinandersetzung mit dem totalitären Sowjetregime stützte sich Sacharow nicht nur auf humanistische Ideale, sondern auch auf die Idee einer besonderen Verantwortung der Wissenschaft..

 

Die Stipendien werden vom Auswärtigen Amt im Rahmen des Projekts „Wege zur Aufarbeitung von Krieg und Diktatur“ gefördert, das von der Deutschen Sacharow Gesellschaft zusammen mit dem Medienprojekt „O strane i mire“ (Über Land und Welt) umgesetzt wird.

Collage: Andrei Samokhotkin

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