Der Historiker und Perestroika-Experte Alexander Kotschekowski erhält das diesjährige Sacharow-Stipendium für seine Forschungsarbeit an der Ruhr-Universität Bochum.
Alexander Kotschekowski forscht zu Kulturgeschichte mit Schwerpunkt auf die Perestroika-Epoche. Nach Beginn der russischen Großinvasion 2022 musste er wegen seiner Ablehnung des Angriffskriegs und der Repressionen gegen Andersdenkende Russland verlassen, um seine Forschung fortsetzen zu können. Dies tat er seitdem unter anderem mit einem Lehrauftrag an der russischsprachigen Freien Universität in Riga, sowie als Forscher und Übersetzer für die Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Sein aktuelles Projekt beschäftigt sich mit den russischen Historikern Leonid Batkin und Alexander Yanov („Humanities for the Cosmopolitanist Public Rhetorics: Critics of Conservatism in the Perestroika Publicism by Leonid Batkin and Alexander Yanov”). Kotschekowskis Stipendium gilt für das Sommersemester 2025.
Das Stipendium wurde von einer Jury aus Vertreterinnen der Familie Sacharow sowie der russischen und deutschen Zivilgesellschaft verliehen. Gefördert wird das Stipendienprogramm im Rahmen des Projekts „Wege zur Aufarbeitung von Krieg und Diktatur“ vom Auswärtigen Amt.
Ziel des Stipendienprogramms ist die Förderung von in ihrer Heimat politisch verfolgten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, um dadurch Andrej Sacharows geistiges Erbe zu würdigen.
Die Stipendien werden vom Auswärtigen Amt im Rahmen des Projekts „Wege zur Aufarbeitung von Krieg und Diktatur“ gefördert, das von der Deutschen Sacharow Gesellschaft umgesetzt wird.