Diskussionsabend zu 50 Jahre Sacharow-Nobelpreis

von | 26. Nov. 2025 | Veranstaltung

Am 10. Dezember 1975 wurde Andrej Sacharow offiziell der Friedensnobelpreis verliehen. Weil die Sowjetunion den Dissidenten und Menschenrechtsaktivisten nicht ausreisen ließ, wurde der Preis von seiner Ehefrau Jelena Bonner entgegengenommen, die auch Sacharows Preisrede vortrug. Genau 50 Jahre später wollen wir auf einem Diskussionsabend an dieses Ereignis erinnern.

 

Die Deutsche Sacharow Gesellschaft, das Medienprojekt Strana i mir: Sakharov Review und die Botschaft der Tschechischen Republik laden Sie herzlich ein zum Diskussionsabend

Frieden, Fortschritt, Menschenrechte: 50 Jahre Sacharow-Nobelpreis

Zeit: Mittwoch, 10. Dezember 2025, 18:00 bis 22:00 Uhr;

Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Leibniz-Saal) Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin

 

In seiner Nobelpreisrede erklärte Andrej Sacharow: „Frieden, Fortschritt, Menschenrechte – diese drei Ziele sind unlösbar miteinander verbunden; es ist unmöglich, eines dieser Ziele zu erreichen, wenn man die anderen vernachlässigt.“

Heute stehen Europa und die Welt erneut vor Herausforderungen, die nicht weniger bedrohlich – in mancher Hinsicht sogar gefährlicher – sind als vor 50 Jahren. Russland hat die Ukraine angegriffen und führt dort einen Krieg, wie ihn Europa seit 1945 nicht mehr erlebt hat. Der Kreml hat nicht nur einen Angriffskrieg entfesselt, sondern nutzt auch die atomare Bedrohung als Druckmittel.

Autoritäre und totalitäre Regime fordern die freie Welt heraus und streben offen danach, die Weltordnung zu revidieren und neue Regeln zu etablieren, die ihren Interessen dienen. Gleichzeitig erlebt die freie Welt eine Erosion. Der soziale Fortschritt der letzten Jahrzehnte sowie der Stellenwert der Menschenrechte werden in einigen Ländern radikal in Frage gestellt.

Kann Europa seine Sicherheit zurückgewinnen, ohne den Menschenrechten in den internationalen Beziehungen Priorität einzuräumen? Wie kann Europa den Vorrang der Menschenrechte mit der Notwendigkeit einer entschlossenen – auch militärischen – Eindämmung der von Russland ausgehenden Bedrohung vereinbaren? Kann Sacharows „Triade“ erneut zum Kompass werden, um die freie Welt angesichts der Herausforderung durch autoritäre Regime zu einen?

Grußworte:

  • Sergej Lukaschewski, Leiter des Medienprojekts „Strana i mir: Sakharov Review“, ehem. Direktor des Moskauer Sacharow-Zentrums
  • Marina Sakharov-Liberman, Menschenrechtlerin, Physikerin, Unternehmensberaterin
  • S.E. Jiří Čistecký, Botschafter der Tschechischen Republik
  • Uta Gerlant, Vorstandsmitglied der Deutschen Sacharow Gesellschaft

Podiumsdiskussion:

  • Oleg Orlow, „Memorial“ (Friedensnobelpreisträger 2022)
  • S.E. Jiří Čistecký, Botschafter der Tschechischen Republik
  • Prof. Dr. Karl Schlögel, Osteuropa-Historiker und Publizist
  • Roderich Kiesewetter MdB, Obmann der Unions-Fraktion im Auswärtigen Ausschuss
  • Natalia Novakova, Exekutivdirektorin des Civil Society Forum

Moderation: Prof. Dr. Caroline von Gall, Universität Mannheim / Deutsche Sacharow Gesellschaft

Die Veranstaltung findet in russischer und deutscher Sprache mit Simultandolmetschung statt.

Schlagwörter: Andrej Sacharow · Friedensnobelpreis · Menschenrechte · Sowjetunion