Die deutsch-russischen Beziehungen nach der Ära Merkel

von | 5. Jan 2022 | Veranstaltung

Videoaufzeichnung unserer Online-Diskussion „Die deutsch-russischen Beziehungen nach der Ära Merkel“

Gespräch mit:

  • Sabine Adler, Leiterin Reporter-Pool, Deutschlandradio;
  • Liana Fix, Programmleiterin im Bereich „Internationale Politik“, Körber Stiftung;
  • Iwan Preobraschenski, Politikwissenschaftler, Gastkommentator der Deutschen Welle
  • Maxim Trudoljubow, Redakteur bei Meduza und The Russia File (Kennan-Institut)

Moderation: Boris Grosowskij, Publizist und Gründer des Telegram-Kanals „Events and Texts“

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Sacharow-Zentrum, Moskau statt.

In Deutschland ist die 16-jährige Regierungszeit von Angela Merkel zu Ende gegangen. Mit der Finanzkrise 2008-2009, dem Krieg in der Ostukraine, der Migrationskrise 2015 und der Corona-Pandemie war das eine Zeit großer Umbrüche und Herausforderungen, in denen Deutschland als Krisenmanager in Europa gefordert war.

Der politische Weg Russlands in diesem Zeitraum ist geprägt von einem erstarkenden Autoritarismus, Versuchen, exklusive Einflusssphären in der gemeinsamen Nachbarschaft zu etablieren und zunehmender Konfrontation mit dem Westen.

Unter der alten Bundesregierung glich die deutsche Russlandpolitik einer mühsamen Suche nach dem Gleichgewicht zwischen pragmatischen Wirtschaftsbeziehungen, der Gewährleistung europäischer Sicherheit und dem gleichzeitigen Eintreten für liberale Werte. Putins Politik ist strategisch einfacher. Er versucht den geopolitischen Status Russlands gegenüber den USA und der EU zu festigen, gleichzeitig verstärkt er die Kontrolle innerhalb des Landes und schränkt die Möglichkeiten für den freien Austausch und Dialog mit dem Westen für die russische Gesellschaft ein.

Diese Konstellation wird sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich nicht ändern. Wie wird die Ampelkoalition damit umgehen? Welche neuen Politikansätze erscheinen möglich? Welchen Einfluss werden die komplexe Geschichte und die „langen Linien“ der russisch-deutschen Beziehungen haben? Wie können wir angesichts der immer härteren Repression und des isolationistischen Kurses Moskaus Raum für den freien deutsch-russischen Diskurs und den Schatz an Vertrauen und Verbindungen, die die Zivilgesellschaften beider Länder in den vergangenen drei Jahrzehnten gesammelt haben, bewahren?

 

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